Osomatsu Matsuno, der älteste von sechs identischen Brüdern, beansprucht eine selbsternannte Führungsrolle, die von schelmischer Impulsivität und sporadischen Anzeichen verborgener Verletzlichkeit geprägt ist. Kindheitsdarstellungen in *Osomatsu-kun* zeigen ihn als Initiator von Streichen, die Kameradschaft und Grausamkeit verschwimmen ließen – etwa als er Choromatsu im Zug zurückließ oder Ichimatsu im Schrank einsperrte – doch sein flüchtiges Schuldbewusstsein zeigte sich in Gesten wie dem Rasieren seines Kopfes nach familiären Krisen oder dem Eingeständnis von Einsamkeit während einer zeitweiligen Adoption.
Als erwachsener NEET in *Osomatsu-san* verdecken seine Spielsucht und Verantwortungslosigkeit Unsicherheiten, symbolisiert durch einen schmutzigen roten Ball, der unterdrücktes Selbstbewusstsein repräsentiert. Obwohl er scherzhaft von einsamer Freiheit spricht, enthüllen Handlungsstränge wie "Die Melancholie des Osomatsu" seine Angst vor Verlassenheit, sobald Geschwister Unabhängigkeit erwägen – ein Kontrast zu seiner sorglosen Fassade.
Die Geschwisterdynamik wandelt sich im Laufe der Zeit: Seine kindliche Dominanz über Choromatsu wird zur Rivalität mit dem pragmatischer werdenden Bruder im Erwachsenenalter. Mit Jyushimatsu stiftet er Chaos, mit Todomatsu liefert er sich psychologische Gefechte, und Ichimatsus sarkastische Weltanschauung provoziert er. Trotz seines Autoritätsanspruchs zeigt er sich unzuverlässig, wenn er Eigeninteressen priorisiert – indem er Brüder für geringen Gewinn verrät oder sie den Konsequenzen seines Handelns aussetzt.
Der Film *Mr. Osomatsu: The Movie* (2019) zwingt ihn, während eines Klassentreffens seine Stagnation zu konfrontieren, was existenzielle Ängste verstärkt, als Gleichaltrige sein zielloses Erwachsenenleben überholen. In Staffel 3s "The Way Home" verschärfen sich kollektive Ängste vor dem Erwachsenwerden, wenn Hochzeitsgespräche sein Unbehagen mit gesellschaftlichen Meilensteinen wie Elternschaft offenlegen.
Optisch verkörpert sein Design die farbcodierten Identitäten der Brüder: Kindliche Zahnlücken und ein Pilzkopf weichen erwachsenen Merkmalen wie einem breiten Grinsen, einer Stupsnase und rot akzentuiertem Haar. Seine rote Kleidung unterstreicht seine Rolle als Ausgangspunkt, von dem sich die Variationen der anderen ableiten.
Als "Wunderlicher Idiot" wegen anhaltender Unreife bezeichnet, deuten seltene Momente der Reflexion – Schuld über vergangenes Unrecht, halbherzige Versuche, Geschwister zu unterstützen – auf verborgene Empathie hin, doch solche Gesten enden oft in komödiantischen Rückfällen. Sein Schwanken zwischen Großsprecherei und versteckter Abhängigkeit unterstreicht Erzählungen von verhinderter Reife und der fragilen Beständigkeit brüderlicher Bindungen.