Kumiko Yamamura, bekannt als Josee, ist eine junge Frau im Rollstuhl mit angeborener Querschnittslähmung. In Isolation aufgewachsen unter der Überbehütung ihrer Großmutter – eine Reaktion auf das gesellschaftliche Stigma gegenüber Behinderung – entwickelte sie eine reiche Innenwelt durch Malerei und Literatur. Den Spitznamen „Josee“ übernahm sie von einer rebellischen Figur des François Sagan und verehrt fiktionale Charaktere, die Grenzen herausfordern. Ihre abwehrende Fassade, geprägt von Sarkasmus und erfundenen Liebesgeschichten, verbirgt tiefe Verletzlichkeit und Scham, die mit ihrer Behinderung verbunden sind. Verschlossene Interaktionen, darunter anfängliche Konflikte mit Tsuneo Suzukawa, offenbaren ihre Angst vor Verurteilung und eine gehemmte emotionale Entwicklung, verstärkt durch die erdrückende Kontrolle ihrer Großmutter. Tsuneos Rolle als ihr Betreuer löst eine allmähliche Veränderung aus. Ausflüge in Bibliotheken, Zoos und an Strände zerstören ihren Glauben an eine durchweg feindselige Welt und fördern neue Selbstständigkeit. Ihre Kunst entwickelt sich von einem einsamen Rückzugsort zu einem öffentlichen Beruf, verkörpert durch ein Kinderbuch, das ihre Kämpfe allegorisch darstellt: Tiger als Sinnbild der Angst, Fische als Symbol der Befreiung. Kritische Wendepunkte – der Tod ihrer Großmutter und Tsuneos vorübergehende Behinderung – testen ihre Resilienz. Sie bewältigt Trauer und gesellschaftliche Barrieren, findet Arbeit als Bibliothekarin und Büroangestellte. Ihre Beziehung zu Tsuneo wandelt sich von Antagonismus zu gegenseitiger Abhängigkeit, übersteht Konflikte und Versöhnungen. In einem entscheidenden Moment verfasst sie ein Bilderbuch, das Tsuneos Genesung unterstützt und unausgesprochene Emotionen in kreativen Ausdruck kanalisiert. Fortschritte zeigen sich durch vorsichtige Kameradschaft mit Kollegen wie Kana Kishimoto und der Konfrontation mit der Angst, anderen zur Last zu fallen. Ihre Geschichte romantisiert Behinderung nicht, sondern zeigt rohe Frustration neben hart erkämpfter Selbstbestimmung. Am Ende tritt sie in eine Zukunft, die Ambitionen und gegenseitige Abhängigkeit in Einklang bringt, und tauscht Einsamkeit gegen sinnstiftende Verbundenheit.

Titel

Kumiko Yamamura/Josie

Gast