Kumiko Yamamura, genannt Josee, ist eine querschnittgelähmte Frau, die seit ihrer Geburt einen Rollstuhl nutzt. Ihre helle Haut, hellbraunes, welliges Haar mit stumpfem Pony und pink-lila Augen, die von dichten Wimpern umrahmt sind, verleihen ihr eine ätherische Ausstrahlung. Sie bevorzugt fließende Kleider, insbesondere einen türkisfarbenen Rock, der an den Meerjungfrauenschwanz aus ihren Träumen erinnert. Der Name „Kumiko“ vereint die japanischen Zeichen für „lange Zeit“, „schön“ und „Kind“ und spiegelt ihre anhaltende Anmut wider, während „Yamamura“ (Bergdorf) auf ihre behüteten Ursprünge hindeutet. In Isolation von einer überfürsorglichen Großmutter aufgezogen, kultiviert Josee eine stachelige Fassade, um ihre Unsicherheiten und die Angst vor Verurteilung zu schützen. Sie sieht Fremde als „Tiger“, Metaphern für gesellschaftliche Bedrohungen, und übernimmt ihren Alias von einer rebellischen französischen Literaturfigur in François Sagans *Diejenigen ohne Schatten*, was ihr Streben nach Autonomie verkörpert. Ihr eingeschränktes Aufwachsen hemmt ihre emotionale Reife, bis sie Tsuneo Suzukawa trifft, einen Studenten, der ihre Abgeschiedenheit herausfordert. Obwohl sie anfangs feindselig ist, wagt sie sich mit seiner Hilfe vorsichtig in die Welt, erkundet Bibliotheken, Aquarien und Strände. Diese Ausflüge legen systemische Hindernisse offen – unzugängliche Verkehrsmittel, öffentliche Stigmatisierung – und entfachen ihren Entschluss, Unabhängigkeit zu erlangen. Nach dem Tod ihrer Großmutter zwingen sie finanzielle Schwierigkeiten, Kunst für einen stabilen Bürojob aufzugeben, was ihre Selbstzweifel verstärkt. Eine Krise entsteht, als Tsuneo sich am Bein verletzt und vorübergehend seine Mobilität verliert. Ihre Rollen kehren sich um, als sie ihm bei der Genesung hilft, und ihre Bindung vertieft sich durch gegenseitige Abhängigkeit. Inspiriert von ihrer gemeinsamen Reise schreibt sie *Die Meerjungfrau und die strahlenden Flügel*, ein allegorisches Bilderbuch, das sie bei einer Bibliotheksveranstaltung teilt und damit ihr Engagement für Kunst und Gemeinschaft bekräftigt. Ihre Beziehung zu Tsuneo entwickelt sich von pflegebedürftiger Abhängigkeit zu einer ausgewogenen Partnerschaft, mit unausgesprochener Romantik, die der gemeinsamen Resilienz untergeordnet ist. Die Originalgeschichte enthüllt eine Vergangenheit, die von elterlichem Verlassenwerden und der schambedingten Geheimhaltung ihrer Großmutter geprägt ist, was Josee dazu veranlasste, idealisierte Fantasien zu konstruieren. Eine spätere Handlung zeigt sie als Ehefrau von Tsuneo, die eine Tigerausstellung besucht, was ihr vereintes Trotzen von Widrigkeiten symbolisiert. Kunst wird ihr Medium der Befreiung: Ihre Gemälde sind voller Meeresthemen, die ihr Verlangen nach Freiheit widerspiegeln, während Tiger die Herausforderungen des Lebens verkörpern. Wiederkehrende Meerjungfrauenträume spiegeln ihren Wunsch wider, physische Grenzen zu überwinden, parallel zu ihrer Akzeptanz von Verletzlichkeit und ihrem Streben nach Selbstbestimmung. Die Wahl der Illustration als Beruf markiert ihren letzten Schritt von der Abgeschiedenheit zu einem selbstbestimmten Lebenszweck. Adaptionen erzählen von ihrer Resilienz, ohne Behinderung auf Inspiration zu reduzieren. Frühere Versionen betonen romantische Handlungsstränge, doch spätere Erzählungen priorisieren künstlerischen Ehrgeiz und Gemeinschaftseinfluss und porträtieren sie als komplexe Person, die mit systemischen Hürden und innerer Entwicklung ringt.

Titel

Kumiko Yamamura / Josee

Gast