Hiroomi Sōma, ein 20-jähriger Hilfskoch bei Wagnaria, verbindet eine ruhige Fassade mit einer Vorliebe dafür, Kollegen durch ihre Geheimnisse zu manipulieren. Seine stets geschlossenen Augen und sein freundliches Lächeln verdecken einen listigen Stratege, der Mitarbeiter erpresst, um Verantwortung zu umgehen – bewaffnet mit einer Digitalkamera und scharfen Gesprächstaktiken, um kompromittierendes Material zu sammeln. Obwohl seine Machenschaften Chaos stiften, entspringen sie weniger Boshaftigkeit als einem schelmischen Verlangen, Reaktionen hervorzurufen. Er meidet direkte Konfrontation, besonders mit Mahiru Inami, deren Androphobie präventive Angriffe auslöst, was ihn zwingt, aus der Distanz per Telefon zu kommunizieren. Seine einzige Schwäche offenbart sich durch Aoi Yamada, die einst seine abgeschottete Natur ausnutzte, indem sie Kummer vortäuschte und ihn in Popura Taneshimas Augen als Tyrannen darstellte. Yamadas anhaltende Anhänglichkeit – sie nennt ihn „Onii-chan“ – erzwingt widerwillige Toleranz.
Sōma pflegt transaktionale, doch vielschichtige Beziehungen zu Kollegen. Er neckt Jun Satou wegen seiner unerwiderten Gefühle für Yachiyo Todoroki, schmiedet Pläne, die oft scheitern und Vergeltung in Form von Pfannenschlägen provozieren. Dennoch bleibt ein gegenseitiges Vertrauen, da Sōma Satous Zuneigung nicht direkt offenbart und so Einmischung mit unausgesprochenem Respekt balanciert. Er hortet Geheimnisse wie Taneshimas Plateauschuhe und Wachstumspräparate, doch meidet er Managerin Kyouko Shirafuji, die keine Angriffsfläche bietet. Seine eigene Vergangenheit bleibt undurchdringlich – bewacht als Rüstung und Waffe gegen Vergeltung. Sein scharfer Blick reicht über Wagnaria hinaus: Er verfolgt Souta Takanashis Crossdressing-Vergangenheit und Familienbande, ohne direkten Kontakt.
Mit der Zeit wandelt sich Sōma vom passiven Beobachter zum gelegentlichen Vermittler, erleichtert Yamadas Integration in den Arbeitsalltag und unterstützt Inamis zaghafte Schritte, ihre Phobie zu überwinden. Auch wenn Eigennutz seine Arbeitsvermeidung antreibt, hilft er unfreiwillig bei Konfliktlösungen – indem er Satou und Yachiyo zur Klarheit verhilft oder Inamis Wachstum indirekt fördert. Diese Dualität macht ihn zu einer neutralen, doch unverzichtbaren Kraft in Wagnaria, die berechnetes Chaos orchestriert, um das Gleichgewicht zu wahren – weder Held noch Schurke, sondern ein Katalysator im empfindlichen Ökosystem des Restaurants.