Shusaku Ito taucht aus ELF Corporations Erwachsenen-Visual Novel von 1997 als krimineller Niemand auf, der die Identität eines alten Mannes namens Kato annimmt. Diese Täuschung verschafft ihm die Position des Wohnheimleiters an der Shukusei Music Academy, einer exklusiven Einrichtung für wohlhabende junge Frauen, und ermöglicht ihm betrügerischen Zugang zu Schülerinnen und Personal.
Aus dieser Machtposition heraus zielt er systematisch auf Schülerinnen und Angestellte ab, um sie zu erpressen und sexuell auszubeuten. Seine Methode beruht auf minutiöser Beobachtung der Routinen seiner Opfer, um versteckte Kameras in privaten Räumen zu platzieren und kompromittierendes Material zu sammeln, das er zur Erzwingung nicht-einvernehmlicher Handlungen nutzt. Er setzt Beharrlichkeit, Opportunismus und Manipulation ein, um seine prädatorischen Ziele voranzutreiben.
Ein markantes Merkmal ist seine Tendenz, die vierte Wand zu durchbrechen, indem er den Spieler direkt anspricht und deren Kontrolle über seine Handlungen anerkennt. Diese Meta-Erzählung gipfelt im Goldenen Ende des Spiels: Nach der Viktimisierung mehrerer Opfer scheitert seine letzte Konfrontation mit einer Schülerin namens Eri, als sie ihr Wissen sowohl über die Überwachungsgeräte als auch die Existenz des Spielers offenbart. Ihre Liebeserklärung an den Spieler zerstört die Realität, löscht Shusaku aus der Existenz und löst eine Zeitschleife aus, die seine Verbrechen unwirksam macht.
Seine Charakterisierung ist geprägt von Selbstrechtfertigungsnarrativen – er porträtiert sich selbst als Opfer der Umstände oder beschuldigt Frauen der Misshandlung –, die im Widerspruch zu seiner pflichtvergessenen Amtsführung und einseitigen Fokussierung auf Prädation stehen. Er setzt pragmatische Grenzen, wie das Vermeiden tödlicher Dosen von Aphrodisiaka, während tierische Motive (insbesondere Fliegen) seine aufdringliche Beharrlichkeit unterstreichen. Obwohl er bestreitet, ein „Lolicon“ zu sein, wenn er jünger wirkende Opfer ins Visier nimmt, bleiben seine Handlungen durchweg ausbeuterisch.
Adaptiert in OVAs wie *Shusaku the Letch* (1999) und *Shusaku the Letch: Liberty* (2003), bleiben diese Umsetzungen streng der Vorlage verpflichtet, ohne seinen Hintergrund oder seine Entwicklung zu erweitern. Die Kernhandlung bleibt über alle Medien hinweg bestehen: Täuschung, Prädation und Auslöschung durch das Paradox des Goldenen Endes.