Pap Finn ist Huckleberry Finns Vater, ein gewalttätiger Alkoholiker, der in Armut lebt. Er verschwindet häufig für lange Zeiträume, manchmal über ein Jahr, und lässt Huck zurück. Sein Äußeres ist ungepflegt und geisterhaft, gekennzeichnet durch auffallend blasse Haut und zerlumpte Kleidung. Als er von Hucks Vermögen erfährt, kehrt Pap nach St. Petersburg zurück, getrieben von dem Verlangen, das Geld für seinen Alkoholkonsum an sich zu reißen. Er hegt intensive Eifersucht auf Hucks Bildung und verbesserten sozialen Status, die er als Bedrohung seiner Autorität wahrnimmt. Er verlangt, dass Huck die Schule abbricht, und erklärt: "Du lässt die Schule sein, hörst du? Ich werde den Leuten schon beibringen, einen Jungen so zu erziehen, dass er sich vor seinem eigenen Vater wichtig macht." Da er das Geld nicht legal bekommen kann, entführt Pap Huck und hält ihn in einer abgelegenen Hütte gefangen. Seine Trunkenheit und Gewalt eskalieren dort; er fügt Huck häufige körperliche Misshandlungen zu und vernachlässigt ihn, indem er ihn tagelang betrunken einsperrt. Sein Alkoholismus gipfelt in schwerem Delirium tremens, das Halluzinationen von Schlangen und Schreckensvisionen verursacht. Pap verkörpert virulenten Rassismus, der sich in seiner Empörung über einen freien, gebildeten, gut gekleideten Schwarzen aus Ohio äußert, der legal gewählt hat. Da er dies für unerträglich hält, erklärt Pap, er werde nie wieder wählen, und sagt: "Warum wird dieser N***** nicht versteigert und verkauft?" Seine Bigotterie unterstreicht seine Verbitterung gegenüber Herausforderungen der weißen sozialen Hierarchie. Pap bleibt eine statische Figur ohne jede Läuterung. Er wird als jenseits jeder Besserung angesehen, wobei ein Richter bemerkt, er könne nur "mit einer Schrotflinte" reformiert werden. Seine Handlungen sind der direkte Auslöser für Hucks Flucht den Mississippi hinunter. Nachdem Huck seinen Tod vortäuscht, um aus der Hütte zu fliehen, glaubt Pap zunächst an die List, nimmt aber schnell sein rücksichtsloses Verhalten wieder auf. Paps Schicksal ist ein gewaltsamer Tod, wahrscheinlich durch eine Schusswunde, während er mit zwielichtigen Personen verkehrt. Seine Leiche wird in einem treibenden Haus auf dem Fluss gefunden. Jim identifiziert die Leiche, bestätigt Paps Tod und verschafft Huck damit einen Abschluss. Thematisch repräsentiert Pap die schlimmsten Aspekte gesellschaftlicher Verderbtheit: missbräuchliche Familien, Ignoranz und tief verwurzelten Rassismus. Seine Präsenz steht im Kontrast zur zivilisatorischen Heuchelei von Figuren wie der Witwe Douglas. Während sowohl Pap als auch Huck gesellschaftliche Normen verachten, kanalisiert Pap dies in Gewalt und Selbstzerstörung, während Huck durch Abenteuer nach Autonomie strebt.