Marjorie Henderson Buell erschuf Louise "Little Lulu" Moppet als Einzelbild-Cartoon, der erstmals am 23. Februar 1935 in The Saturday Evening Post erschien. Als Ersatz für Carl Andersons Comicstrip "Henry" gedacht, bemerkte Buell, dass eine Mädchenfigur "mit frecheren Streichen davonkommen könnte, die bei einem kleinen Jungen unhöflich wirken würden." Lulu zeigt Intelligenz, Kreativität und hartnäckige Entschlossenheit. Sie provoziert häufig Konflikte mit Nachbarsjungen, um die Fähigkeiten von Mädchen zu beweisen, und überlistet sie konsequent durch kluge Strategien statt körperlicher Gewalt. Ihre Widerstandsfähigkeit zeigt sich in Auseinandersetzungen mit dem Jungenclub "The Fellers", insbesondere wenn sie deren "Keine Mädchen erlaubt"-Politik im Clubhaus herausfordert, die sie wiederholt umgeht. Ein zentraler Aspekt sind ihre improvisierten, fantasievollen Geschichten für ihren frechen sechsjährigen Nachbarn Alvin Jones. Diese Geschichten enthalten allegorische Figuren wie das "Arme kleine Mädchen" (das Lulu repräsentiert) und die Gegenspieler "Witch Hazel" und "Little Itch", oft mit moralischen Lehren oder sozialer Kritik. Äußerlich hat Lulu langes, lockiges schwarzes Haar und trägt typischerweise ein rotes Kleid mit passendem Hut und braunen Schuhen. Dieses ikonische Design bleibt in den meisten Darstellungen konsistent. Ihre engsten Beziehungen sind ihre beste Freundin Annie Inch, die trotz geringerer strategischer Neigung an ihren Plänen mitwirkt, und Tubby Tompkins, Anführer von "The Fellers". Tubby ist ihr größter Rivale und gelegentlicher Verbündeter, was eine komplexe Dynamik aus Freundschaft und Wettbewerb verkörpert. Ihre Eltern, George und Martha Moppet, bilden den familiären Hintergrund, wobei George oft unwissentlich Gegenstand von Tubbys Detektivuntersuchungen wird. Zu ihren Gegnern zählen Wilbur Van Snobbe, ein reicher, arrogater Junge, der auf andere Kinder herabsieht, und die "West Side Boys", eine Gruppe von Tyrannen, die häufig mit Lulus Gruppe aneinandergeraten. Lulu entwickelte sich über den ursprünglichen Comicstrip hinaus zu Comicbüchern, animierten Adaptionen und Merchandising. John Stanleys Arbeit an der Comicbuchserie ab den 1940ern vertiefte ihren Charakter und das Nebenpersonal. Stanley führte Elemente wie "Lulus Diry" (Tagebucheinträge mit absichtlichen Rechtschreibfehlern) ein, die Einblicke aus ihrer Perspektive bieten. Kulturelle Analysen sehen Lulu als frühe Ikone der Geschlechtergleichheit, da ihre Geschlechterstereotypen unterliefen, indem sie die Kompetenz von Mädchen ohne Exzeptionalismus zeigten. Ihre Siege gegen männliche Gegner beruhten auf Einfallsreichtum und forderten gesellschaftliche Normen subtil heraus. Die Figur erschien in internationalen Adaptionen, darunter eine Anime-Serie der 1970er. Ihre Geschichten wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, was zu globaler Bekanntheit beitrug.

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Lulù

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