Roter Oni, im Japanischen als Akaoni bekannt, tritt zunächst antagonistisch in Erscheinung, bedroht Dorfbewohner und entführt Aya, ein Mädchen mit Flötenkünsten. Er verkörpert klassische Oni-Merkmale: immense Stärke, Aggressivität und führt eine Trommel als sein charakteristisches Instrument im Konflikt, was ihn als traditionelle folkloristische Bedrohung etabliert.
Motivationale Komplexität zeigt sich, als Taro aufdeckt, dass der Rote Oni unter Zwang handelt. Der mächtigere Dämon Kurooni (Schwarzer Oni) zwingt den Roten Oni durch Einschüchterung in die Knechtschaft, wodurch sich seine Rolle vom Hauptaggressor zu einem von Angst getriebenen Nebenantagonisten verschiebt. Nach Taros Sieg über Kurooni durchläuft der Rote Oni eine bedeutende Entwicklung. Befreit von Unterdrückung, verbündet er sich mit Taro, um das terrorisierte Dorf zu befreien, und zeigt dabei Kooperationsbereitschaft und Dankbarkeit.
Seine Charakterentwicklung gipfelt in der mythologischen Integration. Taro schleudert den Roten Oni in den Himmel, wo er dem Donnergott dient, und verwandelt ihn so von einer irdischen Bedrohung in einen himmlischen Diener. Diese Auflösung spiegelt folkloristische Traditionen wider, in denen übernatürliche Wesen umgewidmet statt zerstört werden, und festigt seinen funktionalen Wandel innerhalb der spirituellen Ordnung.
Optisch folgt der Rote Oni japanischen Oni-Konventionen: leuchtend rote Haut, Hörner und traditionell schlichte Kleidung, im Einklang mit weit verbreiteten kulturellen Darstellungen primitiver Bewaffnung und Attribute. Seine narrative Funktion verdeutlicht Themen wie Zwang, unerwartete Verbundenheit und das Veränderungspotenzial scheinbar unverbesserlicher Wesen.