Rue, alias Prinzessin Kraehe, durchlebt eine turbulente Reise zwischen wechselnden Identitäten und Begierden. Als distanzierte, doch elegante Ballettschülerin eingeführt, verbirgt sie eine obsessive Fixierung auf Mytho, einen Prinzen ohne Emotionen. Ihr Schatten-Ich, Prinzessin Kraehe, offenbart sich als listige, von Eifersucht getriebene Kraft, angetrieben von der Angst, Mythos zurückgewonnenes Herz könnte ihre Bindung zerstören.
Von Raben, die dem Rabe treu ergeben waren, wurde sie als Kind ihren menschlichen Eltern entrissen und unter dessen Täuschung als Kraehe aufgezogen. Überzeugt, ein Rabe in Menschengestalt zu sein, fixierte sie sich auf Mytho, nachdem er sie vor Rabenangriffen beschützt hatte. Der Rabe nährte diese Bindung mit Lügen, dass nur Mytho sie lieben könne, und verankerte so ihren verzweifelten Wunsch nach seiner Zuneigung. Um in Mythos Welt einzudringen, erschuf sie sich als Rue neu, begrub ihre Vergangenheit – bis deren Wiederkehr ihre Fassade zerbrechen ließ.
Als Kraehe sabotiert sie alle Versuche, Mythos Herz zu heilen, vergiftet ein Herzfragment mit dem Blut des Raben, um ihn an die Dunkelheit zu fesseln. Dieses Bündnis zerbricht, als Mythos Verderben in Brutalität umschlägt und ihr Gewissen erwacht. Ein Wendepunkt kommt, als sie die Lügen des Raben aufdeckt – ihre menschliche Herkunft, ihre Entführung –, was ihre Loyalität zerstört. Sie wendet sich gegen ihn und hilft, ihn zu stürzen.
Ihre Beziehung zu Mytho schwankt zwischen Opfer und Qual. Selbst als der Rabe ihn zu Grausamkeit verdreht, opfert sie ihr Herz, um ihn zu befreien, und durchtrennt so des Raben Griff. Mythos schließliches Versprechen, sie zu seiner Prinzessin zu krönen, stillt ihr sehnliches Verlangen nach Akzeptanz. Konflikte mit Ahiru, einer Rivalin, die zur Verbündeten wird, spiegeln ihren inneren Kampf zwischen Gift und Verletzlichkeit und deuten auf eine verborgene Kameradschaft hin, die nach ihrer Erlösung sichtbar wird.
Der Manga steigert ihre Rücksichtslosigkeit und zeigt schärfere Konturen ihrer Grausamkeit, ohne ihre Kernmotivation zu ändern. Ihr Werdegang seziert die Zersplitterung der Identität durch Manipulation – wie die Machenschaften des Raben und die ihr von anderen auferlegte Rolle der „Verführerin“ ihre Entscheidungen verzerren.
Ihr Höhepunkt ist die Abkehr vom Erbe des Raben, die Rückkehr zu ihrer Menschlichkeit und die Versöhnung ihrer gespaltenen Selbst. Einst eine Antagonistin, wird sie zu einer erlösten, doch tragischen Figur, deren Dualität die transformative Kraft der Wahrheit und Selbstakzeptanz unterstreicht.