Pap Finn ist Huckleberry Finns leiblicher Vater, geprägt von schwerem Alkoholismus und chronischer Vernachlässigung. Er verließ seinen Sohn lange vor Beginn der Geschichte und ließ Huck obdachlos auf den Straßen von St. Petersburg zurück. Als er von Hucks durch einen Schatz erlangtem Reichtum erfährt, kehrt Pap abrupt zurück, um ihn finanziell auszubeuten.
Er entreißt Huck gewaltsam seiner Vormundin, der Witwe Douglas, und hält ihn in einer abgelegenen, verfallenen Waldhütte gefangen. Während dieser Gefangenschaft misshandelt Pap Huck wiederholt und lehnt dessen Bildung vehement ab, da er Alphabetisierung als Bedrohung für seine Dominanz ansieht. Sein verwahrlostes Äußeres spiegelt seine Verelendung wider – zerlumpte Kleidung umhüllt eine Gestalt mit „geisterhaft weißer Haut“.
Pap ist besessen davon, die rechtliche Kontrolle über Hucks Vermögen zu erlangen. Als Richter Thatcher das Geld schützt und ihn vereitelt, eskaliert sein Verhalten in Unberechenbarkeit. Im Delirium tremens, verursacht durch exzessiven Alkoholkonsum, wird er gewalttätig und unkontrolliert und versucht, Huck zu ermorden. Dieser Angriff veranlasst Huck direkt, seinen Tod vorzutäuschen und zu fliehen.
Nach Hucks Verschwinden steht Pap zunächst unter Mordverdacht, doch dieser verlagert sich bald auf Jim. Paps Schicksal endet außerhalb der Handlung: Seine Leiche wird in einem flussabwärts treibenden Haus entdeckt und von Jim identifiziert. Jim hält diese traumatische Wahrheit bewusst vor Huck verborgen.
Die Figur durchläuft keine Entwicklung, sondern bleibt eine statische Verkörperung von Egoismus, Missbrauch, Gier und Sucht. Er fungiert als antagonistischer Katalysator für Hucks Reise und symbolisiert sowohl familiären Zusammenbruch als auch gesellschaftlichen Verfall.
Titel
Huckleberry's Father