Der Landarzt dient als Protagonist und Erzähler. Er steht als älterer Mediziner da, der seiner ländlichen Tätigkeit zwar gewissenhaft nachgeht, jedoch zunehmend von deren Lasten überwältigt wird. Sein Hintergrund spiegelt berufliches Engagement neben finanziellen Entbehrungen wider – als unterbezahlter Bezirksangestellter behandelt er verarmte Dorfbewohner, die unmögliche Heilungen fordern.
Während eines Schneesturms zu einem todkranken Jungen gerufen, sieht er sich mit Transportproblemen konfrontiert, nachdem sein Pferd in der vorherigen Nacht verendet war. Anfängliche Hilflosigkeit schlägt in widerwillige Akzeptanz um, als ein mysteriöser Stallknecht aus seinem Schweinestall auftaucht und ihm übernatürliche Pferde bereitstellt. Diese Begegnung offenbart seine Passivität und moralischen Kompromisse: Zwar protestiert er gegen den Übergriff des Knechtes auf seine Magd Rosa, verlässt sie jedoch, um seine ärztliche Pflicht zu erfüllen. Während des gesamten Ritts quält ihn anhaltende Schuld über Rosas Schicksal, was auf unterschwellige Sorge oder unverarbeitete Bindung hindeutet.
Beim Patienten angelangt, unterschätzt er zunächst den Zustand des Jungen als unbedeutend und zeigt damit berufliche Fehlbarkeit. Eine erneute Untersuchung enthüllt eine groteske, von Würmern befallene Wunde an der Hüfte des Jungen, was seine Unzulänglichkeit und die unrealistischen Erwartungen der Dorfbewohner bloßlegt. Sein innerer Monolog gesteht die medizinische Aussichtslosigkeit ein, obwohl er der Familie gegenüber beruhigende Worte findet. Während dieser Krise kehren seine Gedanken immer wieder zu Rosa zurück, wobei sich berufliches Versagen mit persönlicher Reue verbindet.
Von der Familie gezwungen, sich zum Patienten ins Bett zu legen, erfährt er symbolische Erniedrigung durch erzwungene Nacktheit. Nach der Flucht durch ein Fenster beginnt er eine endlose Rückreise. Die übernatürlichen Pferde bewegen sich nun qualvoll langsam durch eine schneebedeckte Leere, was seine irreversible existenzielle Verdammnis spiegelt. Er beklagt den Verlust seiner Praxis, seines Heims und Rosas und schlussfolgert, dass der falsche Notruf ihn zu ewigem Exil verdammt hat.
Es existieren keine konkreten Hintergrunddetails über seine Herkunft, Familie oder Leben außerhalb dieser Erzählsequenz. Seine Entwicklung verläuft vom pflichtbewussten Praktiker zum ohnmächtigen Opfer absurder Umstände und gipfelt im ewigen Umherirren als entehrter Mann, dem Beruf, Würde und Lebenssinn genommen wurden.