Amaterasu herrscht als Sonnengöttin, die zentral im mythologischen Gefüge der Erzählung steht. Als Tochter der Schöpfergottheiten Izanagi und Izanami ist sie die ältere Schwester des Sturmgottes Susanoo und der Mondgottheit Tsukuyomi. Ihr Herrschaftsbereich erstreckt sich über das himmlische Reich Takamagahara und das Land des Lichts, was ihren Status als eine der Hauptgottheiten des Shinto unterstreicht.
Mit ruhiger Autorität bewegt sie sich durch Interaktionen, stets von bedachter Weisheit und Geduld geleitet. Ihre Erscheinung – schlanke Gliedmaßen, blasses Antlitz und fließende traditionelle japanische Gewänder – hebt sie von kantig oder abstrakt gestalteten Gottheiten ab und unterstreicht ihre ätherische, idealisierte Göttlichkeit.
Als Susanoos Unruhen ihr Reich erschüttern, zieht sie sich in eine Höhle zurück und stürzt die Welt in Dunkelheit – eine Anspielung auf den Amano-Iwato-Mythos. Um ihre Rückkehr zu bewirken, entfaltet sich vor ihrem Versteck ein zeremonieller Tanz, der Spiegel und rhythmische Melodien vereint, um ihre Neugier zu wecken und das Licht zurückzubringen. Versöhnt übergibt sie Susanoo eine schützende Kette mit einem tränenförmigen rubinroten Juwel und beschwört später ein geflügeltes Ross, um ihn im entscheidenden Kampf gegen den achtköpfigen Drachen Yamata no Orochi zu unterstützen.
Ihre Eingriffe festigen ihre Rolle als lenkende Kraft, die Autorität mit Mitgefühl verbindet. Obwohl ihr Handlungsbogen um Susanoos Prüfungen kreist, unterstreicht jede Tat ihr doppeltes Wirken: als Hüterin des kosmischen Gleichgewichts und als Spenderin der Werkzeuge, die nötig sind, um dem Unheil zu trotzen.
Titel
Amaterasu, Deusa do Sol