Tahōmaru, zweiter Sohn von Kagemitsu Daigo und Lady Nui no Kata, erblickt ein Jahr nach seinem älteren Bruder Hyakkimaru das Licht der Welt. Als designierter Erbe des Daigo-Clans wächst er in Privilegien auf, doch bleibt mütterliche Zuneigung versagt, da seine Mutter sich ganz dem Gebet für Hyakkimarus Überleben verschreibt. Diese Leere nährt schwelenden Neid und einen unerbittlichen Drang, elterliche Anerkennung zu erlangen, was ihn zu einem eigensinnigen, ambitionierten Jugendlichen formt.
Ein selbstbewusster Schwertkämpfer, der von seiner unübertroffenen Kunst überzeugt ist, widmet sich Tahōmaru dem Schutz des Reichs seines Vaters. Frühe Zusammenstöße mit Hyakkimaru entfachen sowohl Rivalität als auch Ehrfurcht, die später von der erschütternden Enthüllung ihrer Verwandtschaft und Hyakkimarus rechtmäßigem Anspruch als Erbe überschattet werden. Zerrissen zwischen Loyalität zur Familie und dem dämonischen Pakt des Clans – der Hyakkimarus Fleisch gegen Macht eintauschte – ringt Tahōmaru mit Treue und Überleben.
Eine vernichtende Niederlage durch Hyakkimaru kostet ihn sein rechtes Auge und entfacht eine gnadenlose Verwandlung. Er greift zu rücksichtslosen Strategien, brennt Dörfer nieder, die Dämonen beherbergen, und tötet Zivilisten ohne Zögern. Seine treuen Gefolgsleute Hyogo und Mutsu stehen ihm bis zu ihrem Tod bei, doch diese Brüche untergraben seine Stabilität. Von Wut und Trauer verzehrt, schließt er einen Pakt mit dem zwölften Dämon, Asura, opfert seine Menschlichkeit, um übernatürliche Kraft und Teile von Hyakkimarus Körper an sich zu reißen. Obwohl er zu einer dämonischen Macht wird, bleiben Funken seines früheren Ichs erhalten, wie sein Unbehagen angesichts Hyogos Verletzungen.
In ihrem finalen Duell löst Hyakkimarus Gnade Tahōmarus Erlösung aus. Er gibt die gestohlenen Augen zurück und erkennt seinen Bruder an, ehe er sein Ende in den Flammen von Daigos Burg findet, von seiner Mutter umarmt. Adaptionen gestalten seinen Weg neu: früher Tod im Manga und im Anime von 1969, innere Zerrissenheit und Versöhnung im Anime und den Bühnenfassungen von 2019, während der Live-Action-Film sein Schicksal abwandelt – tödlicher Unfall, dämonische Wiederauferstehung und die Übergabe des Erbschwerts an Hyakkimaru.
Sein Bogen spinnt sich aus Neid, Pflicht und Erlösung, gespiegelt in zerbrochenen Bindungen: eine distanzierte Mutter, ein Vater, dem er mit gemäßigtem Respekt begegnet, und eine brüderliche Rivalität, die von Empathie geprägt ist. Medienadaptionen wie die *Heel–Face Turn*-Allianz mit Hyakkimaru in *Blood Will Tell* gestalten seinen Pfad um, bewahren jedoch den Kernkonflikt zwischen Erbe und Loyalität und zementieren seine Tragik als eine Seele, die zwischen Blut und Bürde zerrissen ist.