Jeanne, die Höllenfeuerhexe, dient als Vampirritterin unter der Familie Oriflamme. Obwohl sie chronologisch über ein Jahrhundert alt ist, bleiben ihre Ursprünge rätselhaft, mit einer Geschichte, die in alte Vampirkonflikte verstrickt ist. Ihr jugendliches Aussehen kontrastiert mit ihrer kampferprobten Vergangenheit – blasse Haut, rosa-weißes Haar und durchdringende gelbe Augen, die unter Druck rot aufglühen. Sie trägt einen schneeweißen Mantel mit roten Säumen, ein visuelles Echo ihrer Waffe, dem Blutroten Handschuh "Carpe Diem", der verheerende weiße Flammen kanalisiert und ihre übernatürliche Kraft verstärkt.
Geprägt von strenger Disziplin und kindlichem Trauma – ihre Eltern wurden hingerichtet, weil sie Menschen halfen – verinnerlichte Jeanne das Selbstbild einer "Puppe", eines Werkzeugs der Pflicht. Diese Prägung nährt ihre unerschütterliche Loyalität gegenüber Luca Oriflamme, den sie mit wilder Entschlossenheit beschützt, und Lord Ruthven, dessen manipulativer Griff sich durch induzierten Blutrausch und rätselhafte medizinische Kontrolle verstärkt. Ihr fluchartiger Blutdurst bindet sie an Vanitas, einen Menschen, dessen Blut ihre Raserei besänftigt, und schmiedet ein prekäres Bündnis, das sich von Feindseligkeit zu fragiler Abhängigkeit wandelt. Durch diese Bindung stellt sich Jeanne zaghaft lange unterdrückten Emotionen, sogar mit der Bitte an Vanitas, ihr Leben zu beenden, sollte sie je die Kontrolle verlieren.
Interaktionen mit Dominique de Sade offenbaren unerwartete Wärme, eine Mischung aus Kameradschaft und Verwirrung angesichts Dominiques neckender Flirts. Soziale Naivität prallt mit ihrer tödlichen Kampffähigkeit zusammen und unterstreicht ihre Dualität als beschütztes Werkzeug und bewachte Seele. Symbolik durchzieht ihre Existenz: Eine Rose, die in Dornen gefangen ist, spiegelt sich in ihrem Mal der Besitzergreifung und verkörpert ihre eingeschränkte Handlungsfähigkeit, während Kirschblüten die Zerbrechlichkeit ihrer flüchtigen Autonomie evozieren. Ihre Geschichte erinnert an Dornröschens Schlaf und Erwachen, verbunden mit Ruthvens dunklen Machenschaften, doch ihre endgültige Rolle in seinen Plänen bleibt ungelöst.
Spin-offs enthüllen kurzzeitig leichtere Facetten – trockener Humor in Gebäckstreitigkeiten mit Vanitas oder amüsierte Teilnahme an Verkleidungsscherzen – und deuten auf Anpassungsfähigkeit jenseits ihrer ernsten Kriegspersona hin. Zentrum ihres Bogens ist der Kampf um die Wiedererlangung des Selbst. Einst von blindem Gehorsam definiert, bröckelt diese Identität durch ihre Bindungen zu Vanitas und anderen, was Trotz gegen vorbestimmte Pfade entfacht. Doch unbeantwortete Fragen lauern: Verbindungen zu Luna des Blauen Mondes, Ruthvens Endspiel und verborgene Beziehungen zur Vampirkönigin halten ihre Zukunft am Abgrund zwischen Loyalität und Aufstand gefangen.