Kaede Azusagawa, die jüngere Schwester von Sakuta Azusagawa, erlebte lebensveränderndes Cybermobbing in der Mittelschule, geprägt von Todesdrohungen, die das Adoleszenz-Syndrom auslösten. Dieser Zustand verwandelte ihre emotionalen Qualen in körperliche Verletzungen – Prellungen, Fieber –, während ihr Psyche unter der Belastung zerbrach. Um zu überleben, trennte ihr Verstand die Verbindung zur Vergangenheit, löschte Erinnerungen und schuf eine neue Identität: „Kaede“ (in Hiragana geschrieben), ein scheues Wesen, das Angst vor Fremden und sozialen Kontakten hatte. In einem Panda-Hoodie zum Schutz gehüllt, zog sie sich aus Schule und Gesellschaft zurück, klammerte sich an ihren Bruder und nutzte die Rede in der dritten Person als Schutzschild.
Entschlossen, ihr Leben zurückzuerobern, entwickelte Kaede einen akribischen Plan: erst Schuhe tragen, dann nach draußen gehen, schließlich Schritt für Schritt öffentliche Orte wie Mai Sakurajimas Zuhause und einen Park besuchen. Jeder Fortschritt forderte körperlichen Tribut, hinterließ sie erschöpft oder verletzt. Ein Strandausflug zerstörte ihre fragilen Fortschritte, als die Kindheitsfreundin Kano Kotomi ihre Amnesie aufdeckte – Kaedes leerer Blick auf Kotomi offenbarte die Kluft zwischen ihrem gegenwärtigen Ich und der vergessenen Vergangenheit.
Ihre Fortschritte weckten eine quälende Unsicherheit: Würde die Wiederentdeckung ihrer ursprünglichen Identität ihr aktuelles Dasein auslöschen? Belauschte Krankenhausgespräche über ihren labilen Zustand verstärkten diese Angst. Dennoch kämpfte sie weiter, versuchte trotz Panikattacken und körperlichem Zusammenbruch die Schule. Ein symbolischer Besuch des Campus mit Sakuta endete in Rückzug, die emotionale Last zu erdrückend.
Ein Zoobesuch entfachte neue Hoffnung, schenkte Freude, die ihren Willen stärkte. Doch der Erfolg hatte einen Preis: Das Erreichen des Schultors fiel mit der Rückkehr ihrer ursprünglichen Erinnerungen zusammen, die die zweijährige Identität auflösten. Die wiedergeborene Kaede – frech, sozial gewandt – erinnerte sich weder an ihr Trauma noch an ihre Genesung. Sakuta trauerte um die Schwester, die er aufgezogen hatte, während die wiederhergestellte Kaede, unterstützt von ihrer Familie, ihr Leben neu aufbaute.
Ihre Reise verwebte Trauma, Identität und Resilienz zu einem schonungslosen Bild. Sie offenbarte, wie Dissoziation das Selbst schützt, wie fragil Erinnerung die Existenz verankert und wie die Konfrontation mit inneren Dämonen Mut erfordert – selbst wenn der Sieg Selbstauslöschung riskiert.