Seishirō Nagi, ein von Apathie und Lethargie geprägter Oberschüler, neigt zu mühelosen Routinen, die von Handyspielen und passiven Zeitvertreiben dominiert werden. Seine Gleichgültigkeit gegenüber Fußball wandelt sich, als Reo Mikage, ein Mitschüler der Hakuhou High, Nagis verborgene Begabung bemerkt, nachdem dieser instinktiv ein fallendes Handy mit dem Fuß abfängt. Reo rekrutiert ihn für das Blue-Lock-Projekt und nutzt Nagis rohes Talent trotz dessen Widerwillens. Nagi schließt sich hauptsächlich aufgrund von Reos beharrlicher Überredung und der Leichtigkeit ihrer Partnerschaft an, wobei er Fußball eher als flüchtige Ablenkung denn als Leidenschaft betrachtet.
Während der ersten Auswahlphase von Blue Lock wird Nagi Team V zugeteilt und verlässt sich auf Reos taktisches Geschick und Spielaufbau. Dabei nutzt er seine außergewöhnliche Ballkontrolle und präzise Technik, um mit minimalem Aufwand zu treffen, was seinen Ruf als Wunderkind festigt. Eine entscheidende Niederlage gegen Team Z unter Yoichi Isagi löst ungewöhnliche Frustration aus und den Entschluss, seine Fähigkeiten eigenständig zu verbessern. Diese Entscheidung belastet seine Dynamik mit Reo, der Nagis wachsende Unabhängigkeit ablehnt.
Nagis technisches Repertoire – makelloses Stoppen, kreative Ballbeherrschung und die Fähigkeit, unmögliche Pässe zu Toren zu verwandeln – macht ihn unberechenbar. Signature-Moves wie der Fake-Volley-Schuss und der Five-Shot-Revolver-Fake-Volley unterstreichen seinen unkonventionellen Stil. Das Training mit Chris Prince bei Manshine City in der Neo-Egoist-League schärft seine Physis und taktische Awareness, doch seine Abhängigkeit von externer Kreativität führt zu Inkonsistenzen. Dennoch wird seine Rivalität mit Isagi zu einem zentralen Motivator.
Introvertiert und emotional distanziert, meidet Nagi soziale Komplexität und bevorzugt Einfachheit: Faultiere und Koalas, verachtet Krabben wegen ihrer aufwendigen Zubereitung und trinkt lieber Zitronentee wegen seiner Direktheit. Obwohl er Figuren wie Isagi loyal gegenübersteht, überlagert sein egoistischer Siegeswille häufig persönliche Bindungen.
Nach dem U-20-Spiel balanciert Nagi die Spannung zwischen individuellem Glanz und Mannschaftsspiel. Schwankende Ranglisten spiegeln gelegentliche Selbstzufriedenheit wider, doch Duelle mit Elite-Gegnern und Mentoren treiben ihn zu ungenutztem Potenzial. Der Spin-off *Blue Lock: Episode Nagi* vertieft seine Entwicklung vom apathischen Einzelgänger zum wettbewerbsorientierten Spieler und erkundet seine zerrüttete Beziehung zu Reo.
Physisch verstärken Nagis 190 cm Größe, Reflexe und Kopfballstärke seine präzise Ballannahme. Seine schlanke Statur, grauen Augen und weißen Haare kontrastieren mit jugendlicher Nonchalance und formen eine markante visuelle Identität. Während auf dem Feld berechnende Entschlossenheit allmählich Passivität ersetzt, bleibt außerhalb davon Trägheit bestehen.
Sein Werdegang verkörpert Selbstfindung und den Konflikt zwischen natürlicher Begabung und diszipliniertem Einsatz. Der Wandel vom desinteressierten Genie zu einem von Ambition getriebenen Konkurrenten spiegelt Blue Locks Ethos des Egoismus wider und festigt Nagis Rolle als vielschichtige narrative Präsenz.