Rika Furude ist eine zentrale Figur in der Erzählung, die als junge Schreinmädchen im Dorf Hinamizawa auftritt. Als achte Erbin der Furude-Linie gilt sie als Verkörperung der Dorfgottheit Oyashiro-sama und genießt unerschütterliche Verehrung durch die Dorfbewohner. Die uralte Prophezeiung ihrer Familie – dass die achte aufeinanderfolgende erstgeborene Tochter zum Gefäß Oyashiro-samas werden würde – verleiht ihr besondere Privilegien, wie das kindliche Nehmen von Süßigkeiten ohne Konsequenzen. Nach dem Tod ihres Vaters durch Krankheit im Jahr 1981 und dem Ertrinken ihrer Mutter im Onigafuchi-Sumpf wächst sie als Waise unter der Vormundschaft des Dorfbürgermeisters auf. Sie lebt in einem bescheidenen Notunterkunftshaus in der Nähe des Furude-Schreins, das sie später mit Satoko Houjou teilt, nachdem Satokos Familie zerbrochen ist. Jährlich führt Rika den rituellen Tanz des Watanagashi-Festivals auf, eine Rolle, die anstrengende Proben erfordert und ihren zierlichen Körper belastet. Hinter ihrer verspielten Fassade – geprägt von fröhlichen Ausdrücken wie „Nipah~☆“, neckischem Klatschen und einer Begabung, andere zu beruhigen – verbirgt sich eine lebensmüde Seele, geformt durch über ein Jahrhundert sich wiederholender Zeitlinien. Diese Dualität zeigt sich in ihrer Sprache: ein kindliches „boku“ kontrastiert mit dem eleganten „watashi“ ihres verborgenen Ichs, „Dark Rika“, das nur im Privaten mit Hanyuu, ihrer Vorfahrin und geisterhaften Begleiterin, auftritt. Ihre reife Persönlichkeit spricht in düsterem Ton, mit Augen, die von zyklischer Verzweiflung gezeichnet sind. Als „Königsträgerin“ des Hinamizawa-Syndroms löst Rikas Tod eine tödliche Kettenreaktion aus, die das Dorf dem Untergang weiht. Um dies zu verhindern, durchlebt sie Zeitschleifen mithilfe von Hanyuus Kraft und behält fragmentarische Erinnerungen über Leben hinweg. Jahrhunderte der Wiederholung nähren ihren Zynismus; sie lässt Frustration ab, indem sie Hanyuu durch ihre gemeinsame sensorische Verbindung quält, etwa durch scharfes Essen oder Wein, um ihr Unbehagen zu bereiten. Ihre Bindung zu Satoko, entstanden durch gemeinsame Einsamkeit nach Satoshis Verschwinden, zerbricht, als Rikas schulischer Erfolg an der St. Lucia Academy ihre Beziehung belastet. Hanyuu, einst mütterliche Führerin, wird widerwillig zum Anker in Rikas zeitlicher Odyssee – ihre Verbindung ist strapaziert, doch von Hass ungebrochen. Zeitliche Ruhe erweist sich als flüchtig. Ein gewaltsamer Tod an der St. Lucia Academy wirft Rika zurück in die Schleifen, diesmal verstrickt in Satokos manipulativen Widerstand. Ihr Konflikt entfacht erneut ihren Kampf um eine friedliche Zukunft. Zierlich mit langem indigoblauen Haar im Hime-Schnitt und violetten Augen trägt Rika Schuluniformen oder prächtige Miko-Gewänder während der Feste. Einige Adaptionen zeigen kurzzeitig karmesinrote Iris in emotionalen Höhepunkten. Sie tarnt ihre Erschöpfung mit berechnender Verspieltheit, setzt Niedlichkeit ein, um Spiele mit Freunden zu ihren Gunsten zu lenken. In privaten Momenten sieht man sie mit Wein oder Kimchi – beides Genussmittel und Waffen gegen Hanyuu. Trotz der Last endloser Zyklen hält sie an der Hoffnung fest, eine Zeitlinie zu finden, in der ihre Freunde unversehrt überleben.

Titel

Rika Furude

Gast