Mion Sonozaki fungiert als Klassensprecherin in Hinamizawas Schule und leitet den schulischen Spielclub. Sie präsentiert sich als burschikos, selbstbewusst und kontaktfreudig, nennt sich oft selbst „oji-san“ und tauscht derbe Witze mit Keiichi Maebara aus. Insgeheim hegt sie romantische Gefühle für Keiichi, kann diese aber aufgrund von Schüchternheit und Angst vor Ablehnung nicht direkt ausdrücken, was ihre verborgene weibliche Seite verdeckt. Ihr Wettbewerbsdrang dominiert die Clubaktivitäten, bei denen sie oft durch strategisches Schummeln oder Vorbereitung gewinnt und den Verlierern peinliche Strafspiele mit fetischistischen Kostümen auferlegt.
Als designierte Erbin der einflussreichen Sonozaki-Familie, einer der Drei Familien von Hinamizawa, trägt Mion ein Dämonen-Tattoo, das ihren Status symbolisiert. Diese Rolle verlangt ihr bei familiären Pflichten eine formelle, autoritäre Haltung ab, die sie dazu zwingt, persönliche Emotionen zu unterdrücken, um Traditionen durchzusetzen. Sie überwachte die Bestrafung ihrer Schwester Shion, der die Fingernägel entfernt wurden, weil sie gegen Familienregeln verstoßen hatte, und fügte sich später aus Schuldgefühlen dieselbe Strafe zu. Ihre Erziehung umfasste rigoroses Training in Kampfkunst, Schießen und Führungskompetenz, um sie auf Verantwortungen wie die Teilnahme an Dorfratssitzungen von Kindesbeinen an vorzubereiten.
Mion teilt eine komplexe Geschichte mit ihrer Zwillingsschwester Shion. In ihrer Kindheit tauschten sie häufig ihre Identitäten, was in einem permanenten Wechsel am Tag der Tattoo-Zeremonie gipfelte: Die jüngere Zwillingsschwester (ursprünglich Shion genannt) nahm die Identität „Mion“ und die Erbenrolle an, während die ältere Schwester zu „Shion“ wurde – ein Tausch, der der Familie unbekannt blieb. Als Kind protestierte Mion aktiv gegen das Hinamizawa-Dammprojekt und lieferte sich gewaltsame Auseinandersetzungen mit Bauarbeitern. 1982 gründete sie den Spielclub, um Satoko und Satoshi Hojo vor ihrer missbräuchlichen Tante Zuflucht zu bieten.
Psychisch widerstandsfähig gilt Mion als einziges Clubmitglied, das in den originalen Handlungssträngen nie der mörderischen Wahnsinn durch das Hinamizawa-Syndrom erlag, was auf ihre logische Denkweise und ihr Pflichtbewusstsein als Erbin zurückgeführt wird. In neueren Anime-Arcs wie *Gou* und *SOTSU* zeigt sie jedoch erstmals gewalttätiges Verhalten aufgrund externer Manipulation. Ihre Beziehung zu Keiichi ist von tiefem gegenseitigem Respekt geprägt, der sich zu einer impliziten romantischen Möglichkeit entwickelt, besonders in *Minagoroshi-hen*, als er ihr eine Puppe schenkt, die ihre Weiblichkeit anerkennt, und in *Miotsukushi-hen*, wo ein versehentliches Verlöbnis zu ernsthaften Heiratsüberlegungen führt.
In späteren Zeitlinien wie *Rei* und dem Manga *Higurashi no Naku Koro ni Mei* erscheint Mion als Erwachsene, die geheiratet hat und eine Tochter namens Tamaki hat. Sie bleibt die Familienerbin und folgt ihrer Mutter als Oberhaupt. *Taraimawashi-hen* zeigt eine alternative Zukunft nach der Großen Hinamizawa-Katastrophe, in der Mion mit Mitte 20 unter schwerem psychischem Trauma und Amnesie nach einem Jahrzehnt im Krankenhaus leidet, was zu leblosen Augen, eingeschränkter Motorik und einer hohlen Wesensart führt.