Nobita Nobi, ein zehnjähriger japanischer Schuljunge, verkörpert ein Paradoxon aus chronischem Versagen und verborgenen Fähigkeiten. Akademisch unfähig, kassiert er ständig Nullen bei Prüfungen, trödelt auf dem Weg zur Schule und vernachlässigt Hausaufgaben, was ihm häufige Rügen seiner verzweifelten Mutter einbringt. Koordinationsschwach und körperlich ungeschickt im Sport, zeigt er paradoxerweise unheimliche Präzision mit Projektil-Gadgets wie der Luftkanone und beherrscht komplexe Fadenspiele – eine Fähigkeit, die kulturell mit Mädchen seines Alters verbunden ist.
Sein Temperament schwankt zwischen apathischer Trägheit und Ausbrüchen schlauer Erfindungsgabe. Obwohl er schnell weint oder Doraemons Gadgets für kleinliche Ziele ausnutzt – um Rache an Tyrannen zu üben oder seine Schwärmerei Shizuka zu umwerben – erfindet er manchmal Geräte auf clevere Weise neu, wie etwa die Umwandlung trivialer Werkzeuge in behelfsmäßige Transportmittel. Diese sporadische Genialität kollidiert mit seiner gewohnheitsmäßigen Hilflosigkeit, wenn er Doraemon um sofortige Lösungen für selbstverschuldete Probleme bedrängt.
In Zeitreise-Abenteuern wie *Was bin ich für Momotaro* verändert Nobitas Tollpatschigkeit die Geschichte. Eine missglückte Reise ins Feudalzeitalter mit einem Pfirsich-U-Boot führt dazu, dass ihn Dorfbewohner als den Märchenhelden Momotaro verehren, während Tierverwandlungskekse seine Freunde Gian, Suneo und Shizuka in tierische Begleiter verwandeln. Seine typische Ungeschicklichkeit – ins Wasser fallen, nackt auftauchen – befeuert die zufällige Mythenbildung. Die Wendung der Geschichte enthüllt den „Oni“-Bösewicht als gestrandeten niederländischen Seemann, dem die Gruppe später hilft, was einen Zeitparadoxon schafft.
Nobitas soziale Dynamik ist voller Reibung und flüchtiger Kameradschaft. Er beneidet Hidetoshi Dekisugi um dessen akademische Brillanz, erträgt jedoch Schikanen von Gian und Suneo, die ihn in Krisen dennoch retten. Seine Bindung zu Shizuka reift von kindlicher Freundschaft zur späteren Ehe, obwohl seine Gadget-gestützten Störungen ihrer Badzeit anhaltende soziale Ungeschicklichkeit offenbaren.
Langfristige Handlungsstränge zeigen Nobitas ungleichmäßige Entwicklung vom unglücklichen Kind zum halbwegs kompetenten Erwachsenen, unterstützt durch Doraemons Eingreifen. Seine Zukunft sieht ihn als Vater von Nobisuke, der familiären Ruin abwendet, obwohl Kernschwächen wie Faulheit und Abhängigkeit bleiben. Filme und OVAs enthüllen jedoch unerwarteten Mut, wenn er sein Leben riskiert, um andere oder Zivilisationen zu schützen – ein Hinweis auf schlummernden Mut unter seiner unbeholfenen Fassade.