Dracula tritt als beständiger Antagonist in verschiedenen Inkarnationen des *GeGeGe no Kitarō*-Franchises in Erscheinung und verkörpert einen Vampirfürsten, der sich mit westlichen Yōkai-Kräften verbündet. Seine wechselnden Ursprünge und vielschichtigen Rollen in verschiedenen Adaptionen schaffen Ambivalenz, wobei unterschiedliche Versionen mal als eigenständige Figuren, mal als miteinander verbundene Iterationen desselben Wesens behandelt werden.
Im Originalmanga und frühen Anime dient Dracula als Backbeards Leutnant während des Großen Yōkai-Krieges und führt westliche Monster beim Angriff auf Japan an. Diese Darstellung zeigt ihn als Allegorie auf den westlichen Imperialismus, visuell angelehnt an Béla Lugosis ikonische Filmrolle von 1931. Er schließt Allianzen mit Hexe, Wolfsmensch und Frankenstein und bildet eine Koalition, die historische Spannungen wie den Pazifik- und Vietnamkrieg durch symbolische Erzählweise spiegelt.
Erweiterte Lore im Anime von 2007 identifiziert ihn als Graf Dracula I, einen erfahrenen westlichen Yōkai, der sich als der Gott Sō-Daiō getarnt in Jigoku einschleicht, um Kraft aus dem Blutbecken zu ziehen. Diese Version zeigt außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit, überlebt Angriffe aus Kitarōs übernatürlichem Arsenal, bis Enma-Daiō eingreift. Seine Fähigkeiten umfassen Schweben, Verwandlung in eine Fledermaus, Beherrschung eines versteckten Stockdegens und Kontrolle über eine riesige Fledermaus, verstärkt durch Unterweltenergie.
Abweichende Adaptionen führen Varianten wie Professor Dracula ein, einen Yōkai-Mediziner, der Blutbanken ins Visier nimmt, oder Boss Dracula, einen Bandenführer, der Medama-Oyajis Auge begehrt. Die fünfte Anime-Serie präsentiert Dracula II als Vorgänger von Dracula III und deutet auf eine Beteiligung seiner Vorfahren am Großen Yōkai-Krieg vor 12 Jahren hin. Videospiel-Adaptionen zeigen ihn als verschuldeten Unternehmer, der mit Antagonisten wie Giga kooperiert und übernatürliche Eigenschaften mit komödiantischen Untertönen verbindet.
Durchweg listig und einfallsreich, setzt Dracula strategische Täuschung ein, manipuliert Verbündete und Gegner – etwa indem er Jigokus Führung jahrelang täuscht oder Satan vorgibt, die Treue zu halten, während er eigene Ziele verfolgt. Obwohl er wiederholt besiegt wird – durch Auflösung im Sonnenlicht, Verbannung ins All oder Versiegelung in Kitarōs Kürbis – nutzt er Unsterblichkeit und Regeneration, um erneut aufzutauchen.
Jenseits des Antagonismus hinterfragt Draculas narrative Rolle kulturelle Konflikte, indem er als westlicher Eindringling den japanischen Yōkai gegenübergestellt wird. Diese Dynamik unterstreicht die Auseinandersetzung der Serie mit Nachkriegsidentität und der sich wandelnden Bedeutung von Folklore, wobei er als Kontrast zu Kitarōs Vermittlerrolle zwischen Menschen und übernatürlichen Sphären dient.