Historia Reiss, später bekannt als Krista Lenz, entpuppt sich als uneheliches Kind von Rod Reiss – Spross der Königsfamilie – und Alma, einer Dienstmagd. Ihre Kindheit verlief isoliert auf einem Reiss-Anwesen, überschattet von Vernachlässigung und Almas offener Verbitterung, die sich in Meidung und lautstarker Reue über Historias Existenz äußerte. Flüchtigen Trost brachten heimliche Besuche ihrer Halbschwester Frieda Reiss, die ihr Lesen, Schreiben und Mitgefühl beibrachte. Die Erinnerungen an jede Begegnung wurden systematisch von Frieda mit der Macht des Gründungstitans ausgelöscht, wodurch Historias Bewusstsein für ihre Abstammung getilgt wurde.
Nach dem Fall von Mauer Maria zwang Rod sie, sich als Krista Lenz neu zu erfinden, um ihre königlichen Verbindungen zu verschleiern, und meldete sie beim 104. Kadettenkorps an. Almas Tod während eines Zusammenstoßes zwischen Rod und der Militärpolizeibrigade – bei dem Rod sowohl Mutter als Kind verleugnete – zementierte Historias falsche Identität. Als Krista kultivierte sie einen Anschein rücksichtsloser Selbstlosigkeit, der ihr Verlangen nach Bestätigung und latenten Todeswunsch verbarg. Diese Dualität trieb sie zu waghalsigen Handlungen, wie der riskanten Rettung des verletzten Kadetten Daz in einem Blizzard, die von der scharfsinnigen Kameradin Ymir vereitelt wurde.
Ymir wurde entscheidend für Historias Verwandlung, konfrontierte sie mit ihren selbstzerstörerischen Impulsen und drängte sie, ihren wahren Namen zurückzufordern. Während der Ausbildung enthüllte Ymir ihr Wissen über Historias Vergangenheit und manipulierte die Kadettenrangliste, um sie zu schützen. Als Zehntplatzierte trat Historia der Aufklärungstruppe bei, klammerte sich an die hohle „Krista“-Persona, bis Ymirs Abreise mit Reiner und Bertholdt einen emotionalen Rückzug auslöste. Sie verwarf Krista als betrügerisches Konstrukt und erklärte ihr inneres Selbst als leer.
Ihre Wandlung festigte sich während des Putsches gegen die Monarchie. Als sie Rods Plan gegenüberstand, sie in einen Titanen zu verwandeln und den Gründungstitan zurückzuerlangen, lehnte sie sich auf, wies seine Doktrin zurück und führte den tödlichen Schlag aus, als er sich in einen grotesken Titanen verwandelte. Diese Auflehnung, gestärkt durch Verbündete wie Eren Jaeger – der ihr authentisches Selbst bestätigte –, ebnete ihren Weg zur Königin der Mauern, die die Marionettenmonarchie ablöste.
Als gekrönte Herrscherin trieb Historia die Gründung von Waisenhäusern und die Umverteilung von Ressourcen korrupter Adliger voran, wobei sie marginalisierte Gemeinschaften priorisierte. Ihre Regentschaft verkörperte eine hart erkämpfte Hingabe an Selbstbestimmung und Mitgefühl, die ein Erbe des Missbrauchs überwand. In späteren Jahren ging ihre Schwangerschaft mit verminderter öffentlicher Präsenz einher, doch ihr Kernnarrativ bleibt in Selbstbestimmung verwurzelt, geschmiedet durch Widerstand gegen Manipulation und Trauma.