Roy Mustang, der Flammen-Alchemist, dient als Staatlicher Alchemist und hochrangiger Offizier in Amestris‘ Militär. Seine Kampfalkemie beruht auf der Manipulation von Sauerstoff durch Handschuhe mit bestickten Transmutationskreisen, die Flammen durch fingerschnippende Funken entzünden. Diese Fähigkeit brachte ihm den Titel „Held von Ishval“ im Bürgerkrieg ein, obwohl der Völkermord, den er auf Befehl beging, tiefe Schuldgefühle hinterließ, die sich in PTBS-Symptomen wie emotionaler Distanziertheit im Kampf und starkem Selbsthass äußern.
Früh verwaist, wurde Roy von seiner Tante Madame Christmas aufgezogen, die ihn durch ihr Spionagenetzwerk ausbildete. Diese prägenden Jahre schärften sein strategisches Geschick und formten seine öffentliche Maske als ehrgeiziger, frauenliebender Offizier – eine Fassade, die sein wahres Ziel verbirgt: als Führer aufzusteigen, um Amestris‘ korrupte Systeme zu zerschlagen und für Ishval zu büßen. Politische Allianzen, darunter die Mentorschaft unter General Grumman, unterstützen seinen berechnenden Aufstieg.
Zentral für seinen Entschluss ist Riza Hawkeye, die Tochter seines Alchemielehrers, die seine Moral mit einem tödlichen Auftrag bewacht, falls er abweicht. Ihre Bindung vereint unerschütterliche Loyalität mit unterdrückter Romanze, begrenzt durch militärische Anti-Kameradschaftsgesetze. Die Ermordung von Maes Hughes, seinem engsten Verbündeten, verlagert seinen Fokus von bürokratischer Reform hin zum direkten Kampf gegen militärische Verschwörer.
Abweichende Zeitlinien formen sein Schicksal: Der 2003er Anime zeigt ihn beim Selbstmordversuch nach der Tötung von Winry Rockbells Eltern in Ishval, woraufhin er politische Ambitionen aufgibt, um Führer King Bradley zu ermorden – ein gescheitertes Unterfangen, das ihn sein linkes Auge kostet. Nachkriegszeit sieht ihn in Depression und Entfremdung von Hawkeye, bis er in *Conqueror of Shamballa* kurz zurückkehrt. Manga- und *Brotherhood*-Versionen behalten seinen reformistischen Weg bei, indem er Führung anstrebt, um Vergangenheit und Zukunft zu versöhnen.
Äußerlich strahlt Roy Autorität durch maßgeschneiderte Uniformen und gepflegtes dunkles Haar aus, getrübt durch eine Flammenalkemie-Narbe auf seiner rechten Hand und Brandwunden auf der linken Brustseite vom Kampf gegen Lust. Seine Persönlichkeit verbirgt strategische Gerissenheit hinter Arroganz und trockenem Humor, während er schützende Instinkte für Untergebene wie Edward Elric hegt, den er trotz ihrer konfliktreichen Dynamik vor militärischer Ausbeutung bewahrt.
Nachkriegs-Handlungen divergieren: Die 2003er-Erzählung lässt ihn desillusioniert zurück, doch er bekämpft Restbedrohungen des Tores, während Manga/*Brotherhood* schrittweisen politischen Wandel andeuten. Alle Versionen verankern seine Identität im Konflikt zwischen Kriegstrauma und dem unerbittlichen Drang, durch Macht Erlösung zu finden – ein Balanceakt zwischen skrupellosem Pragmatismus und unausgesprochenem Idealismus.