Arsène Lupin III, Enkel von Maurice Leblancs Gentleman-Dieb, vereint französische und japanische Abstammung. Seine Persönlichkeit variiert je nach Medium: Das Original-Manga porträtiert ihn als rücksichtslose, gewalttätige Figur, während Anime-Adaptionen ihn als galanten Trickster darstellen, der Schwachen hilft. Als Meisterdieb beherrscht er Verkleidung, Deduktion und Schießkunst und verlässt sich auf eine Walther P38. Mit agiler Geschicklichkeit plant er präzise Fluchten, unterstützt von Gadgets wie explosiven Zigaretten oder federbelasteten Mechanismen.
Loyalität prägt seine Beziehungen. Obwohl er oft von Verbündeten wie Fujiko Mine verraten wird, riskiert er immer wieder sich selbst, um seine Crew zu schützen. Seine Bindungen zum Schützen Daisuke Jigen und dem Schwertkämpfer Goemon Ishikawa XIII oszillieren zwischen Kameradschaft und Rivalität, getragen von stillem Vertrauen. Inspector Zenigata, sein unerbittlicher Interpol-Gegner, teilt eine vielschichtige Beziehung mit ihm – berufliche Feindschaft, gemildert durch widerwilligen Respekt. Gelegentliche Allianzen gegen größere Bedrohungen zeigen eine Dynamik, die konventionelle Gegnerschaft übersteigt.
Er lebt für den Nervenkitzel des Diebstahls, nicht für Profit, und verlässt oder verschenkt Beute oft impulsiv. Seine Raubzüge verbinden minutiöse Planung mit chaotischer Improvisation, was einen Verstand offenbart, der Unberechenbarkeit als Waffe einsetzt. Neben Verbrechen frönt er dem Glücksspiel, Hochgeschwindigkeitsrennen und französischer Gourmetküche, selten ohne Gitanes-Zigaretten. Cross-Dressing und Latex-Verkleidungen – besonders Zenigata-Imitate – dienen taktischer Infiltration und komödiantischer Provokation.
Visuelle Hinweise wie Jackenfarbe signalisieren Erzählton: Grün für slapstickhafte Ursprünge, Rot für anarchische Eskapaden, Blau für intellektuelle Capriolen. Sein Look variiert mit Koteletten, wechselnden Frisuren und kontextabhängiger Kleidung. Goemons Zantetsuken-Schwert, zentral für ihre Pläne, verkörpert ihre synergetische Stärke, auch wenn mythische Aspekte undeutlich bleiben.
Fragmentierte Rückblenden deuten auf eine kriminelle Jugend und Verbindungen zu Lupin II hin, verzichten aber auf lineare Biografie zugunsten episodischer Einblicke. Sein Erbe zeigt sich in der Ablehnung starrer Moral – er agiert unabhängig, bleibt jedoch vom Mythos seines Großvaters gezeichnet. Als Kultfigur wechseln seine Geschichten mühelos zwischen Genres – von Komödie bis Politthriller – ohne seinen Kern als anpassungsfähiger, zeitloser Trickster zu verwässern.