Das Anime „Kareshi Kanojo no Jijou“ stammt ursprünglich aus Japan und entspringt der Feder der Filme- und Serienmacher Hideaki Anno und Kazuya Tsurumaki, die auch federführend die Regie übernahmen bei dem Projekt. Bekannt wurde die Highschoolromanze jedoch hierzulande erst unter dem Titel „Kare Kano: Mein Geheimnis, Dein Geheimnis“, nachdem sie nicht nur in Asien, sondern auch in Europa mit sensationellem Erfolg ausgestrahlt wurde.
Die im Jahre 1998 erstmalig ausgestrahlte Serie beschreibt das mehr oder minder komplizierte Leben einer Gruppe junger Highschoolschüler. Im Mittelpunkt der 26 Folgen stehen jedoch die beiden Schüler Yukino und Soichiro, dessen Beziehung im Laufe der Serie später immer detaillierter geschildert wird. Aufgrund der unterschiedlichen Handlungselemente lässt sich die Story einer Reihe verschiedener Genres, wie beispielsweise dem der Komödie, der Romantik oder auch der Schulgeschichten zuordnen. Angesprochen werden hier vor allem junge Mädchen im Alter zwischen 8 und 15 Jahren. Dies beschreibt jedoch eben jene Altersgruppe, welche vorrangig als Shoujo-Genre bezeichnet wird.
Den Titelsong „Tenshi no Yubikiri (Angel's Pledge)” zur Serie, schrieb der Musiker Fukuda Mai. Die Beiden Endingthemes „Yume no Nakae” und “Kaze Hiita Yoru”, stammen jedoch von den Interpreten „Fumiya Fujii“ und „Shiro Sagisu“. Die eigentliche musikalische Untermalung entspringt jedoch der kreativen Ader der Komponisten „Fumiya Fujii und Shiro Sagisu“. Diese konnten bereits auf anderen Gebieten ihre langjährige Erfahrung unter Beweis stellen.
Massgeblich beteiligt am Erfolg der eigentlichen Serie waren mit Sicherheit Animationen und Zeichnungen der Serie. „Tadashi Hiramatsu“ war es schliesslich, der den einzelnen und unverwechselbaren Figuren ihr eigentliches Leben einhauchte und der Serie somit zu ihrem unvergleichlichen Charme verhalf. Einzig und allein zu erwähnen, bleibt die Tatsache, dass sich der Künstler seine Inspiration wohl vom Autor der Romanvorlage von „Masami Tsuda“ holte.
Yukino Miyazawa führt quasi ein Doppelleben. In der Schule und ihrem fast kompletten Umfeld gibt sich das Mädchen nahezu unmenschlich perfekt. Das gut aussehende Mädchen mimt die Musterschülerin und wird von ihren Klassenkameraden allzeit bewundert. Lediglich ihre Familie kennt das wahre Gesicht der Schülerin. Denn in Wahrheit ist Yukino mehr als egoistisch und schlampig.
Ihren neuen Klassenkameraden Soichiro Arima, sieht sie lediglich als störenden Rivalen an der so schnell wie möglich wieder verschwinden muss. Kaum ist Soichiro an der Schule der Highschool-Queen wird er auch schon als ähnlich perfekt und attraktiv gehandelt wie sie selbst auch. Zwar verhält sich das Mädchen mehr als freundlich und herzlich zu ihm, doch innerlich hegt sie einen Groll, der grösser nicht hätte sein können.
Als der Junge Yukimo eines Tages jedoch seine Liebe gesteht wendet sich das Leben des Mädchens. Zunächst straft sie ihn mit Abneigung doch diese legt sich im Laufe der Zeit. Denn schon bereits nach kurzer Zeit öffnet sich der Junge sich dem Mädchen und sie findet heraus, dass auch er sich hinter seinem wahren Ich zu verstecken scheint. Keiner seiner Mitschüler scheint zu ahnen, dass seine Eltern Verbrecher sind und er aus diesem Grund bei seiner Tante und seinem Onkel lebt. Der verzweifelte Junge scheint zu glauben, dass er die kriminelle Veranlagung seiner Eltern geerbt zu haben. Seine grösste Angst ist es daher, ein ebenso nutzloses Dasein wie seine Eltern auch zu führen und immerzu von der Gesellschaft gemieden zu werden.
Es kommt wie es kommen muss und aus den einstigen Rivalen werden plötzlich Freunde. Aus der Verzweiflung wird plötzlich Mut geschöpft und so beschliessen beide ein neues Leben mit ihren neuen Ichs zu beginnen. Durch den gegenseitigen Zuspruch versuchen beide ihre Fassade bröckeln zu lassen und sich endlich der Welt als das zu präsentieren, was sie wirklich sind.
Jedoch bleibt dieser Entschluss nicht ohne Folgen. Durch die Beziehung zu Soichiro zieht Yukino den Neid einiger ihrer Mitschülerinnen auf sich. Jedoch gelingt es ihr, nach einem Streit mit anderen Mädchen, welches auf die gleiche Schule wie sie auch geht, das erste mal echte Freunde zu finden.
Als Soichiro eines Tages aufgrund eines Kendo-Wettbewerbs nicht an Yukimos Seite verweilen kann, bemerkt er wie sehr er sich bereits an das Mädchen gebunden hat. Vor lauter Einsamkeit verzehrt er sich nach seiner Geliebten und umso erschütterter ist er, als er feststellen muss, dass sich Yukino verändert hat. Aber auch Soichiro scheint nicht mehr derselbe zu sein und so verlieben sich die beiden aufs Neue und kommen endlich in den Genuss ihrer ersten Liebesnacht.
Doch auch für das junge Glück kehrt wieder der Alltag in das Schulleben ein. Das jährliche Kulturfestival der Schule findet statt und dieses gilt es zu organisieren. Yukino plant zusammen mit ihren Freunden ein Theater aus eigener Feder aufzuführen. Wie nicht anders zu erwarten kommt dieses beim Publikum mehr als gut an. Weiter macht die Klasse zur Freude der Schüler einen Ausflug nach Kyoto.
Tsubasa, die aufgrund ihres kindlichen Äusseren bei ihren Mitschülern ebenfalls sehr beliebt ist freundet sich mit Soichiro an und betrachtet diesen fortan als grossen Bruder. Auch sie verschliesst zunächst ihre wahren Gefühle, wie bereits zuvor Yukimo und Soichiro auch.
Als sich Soichiro eines Tages Yukino und ihrer Mutter öffnet, wendet sich das Mädchen jedoch unerwarteter Weise ihrem neuen Stiefbruder Kazuma zu. Aufgrund seiner offnen Art bekehrt er Tsubasa und ermutigt sie auch sich zu öffnen. Auch hier scheint es nicht verwunderlich als sich Tsubasa und Kazuma ineinander verlieben und sogar später heiraten.
Doch auch für Soichiro soll sich wieder alles zum Guten wenden. Denn mit den besten Noten Japans und seinen Kendo-Erfolgen gesegnet erhascht er die Aufmerksamkeit seiner Mitschüler aufs Neue und zieht fortan noch mehr Bewunderung auf sich. Zunächst kann er sein Glück kaum fassen. Doch die Folgen aufgrund dessen bleiben nicht aus. Denn nicht nur die Schule bekommt Wind von den Talenten des Jungen, sondern auch die Medien. Und eben diese sind es auch die die Aufmerksamkeit seiner Mutter auf sich zieht.
Ebenfalls von der Gier der Medien gepackt lässt die leibliche Mutter Soichiros gern das ein oder andere Interview zu und eröffnet der Welt auf eine prekäre Art und Weise die Vergangenheit des Musterschülers. Mit zwanzig von ihrem siebzehnjährigen Freund geschwängert, sah die Frau damals keinen anderen Ausweg ihren Jungen an Verwandte abzugeben. Da Soichiro mit der Schmach und der Schande nicht leben möchte und sein angekratztes Image nicht aufrechterhalten mag, zieht er sich mehr und mehr in eine Art Schneckenhaus zurück.
Selbst Yukino soll es nicht gelingen ihren Freund aus seinem Frust zu befreien. Er flüchtet sich in den Kontakt zu seiner Mutter. Doch dies scheint auch nicht die Lösung seiner Probleme zu sein, denn nach und nach kommt die düstere Vergangenheit wieder zum Vorschein und er beginnt sich daran zu erinnern, wie seine Mutter ihn einst mehrfach misshandelt hat.
Einziger Trost für den Jungen scheint in sein leiblicher Vater Reiji zu sein. Der berühmte Jazz-Pianist lebt mittlerweile in New York und führt dort ein erfolgreiches Musiker-Dasein. Extra nur um seinen Sohn kennen zu lernen reist der Musiker nach Japan. Es scheint als ob sich die Beiden auf Anhieb gut zu verstehen scheinen, doch schliesslich eskaliert die Situation als er Soichiros Mutter mit einer Waffe bedroht und sie somit auffordert ihn und seinen Sohn in Ruhe zu lassen. Soichiro muss erkennen, dass er doch nicht so allein auf der Welt ist wie er geglaubt zu haben schien. Umso trauriger macht es ihn auch, als er erfährt, dass sein Vater ihn bereits schon nach kurzer Zeit wieder verlassen muss. Jedoch verspricht er seinem Sohn, ihn regelmässig zu besuchen.
Die Ereignisse scheinen sich zu überschlagen als Yukino plötzlich schwanger wird. Eigentlich wollte das junge Mädchen lieber auf die Universität gehen um dort Jura zu studieren und später als Anwältin zu arbeiten. Doch sie bringt es einfach nicht übers Herz das Kind abzutreiben und so beschliesst sie sich das Kind zu bekommen und später eine medizinische Schulung zu machen, die es ihr ermöglicht die Klink von Soichiros Vater zu übernehmen. Aber auch Soichiro, der stolze Vater des Kindes ändert seine ursprünglichen Pläne. Er beginnt direkt nach seinem Abschluss auf der Oberschule eine Ausbildung als Polizist um fortan für seine Familie zu sorgen. Er und Yukino beschliessen zu heiraten und für immer zusammen zu bleiben.
Sechzehn Jahre später. Die Abschlussfeier der Oberschule liegt lange zurück und Soichiro und Yukino sind glücklich miteinander verheiratet. Beide haben mittlerweile eine fünfzehnjährige Tochter und zwei vierzehnjährige Zwillingssöhne. Auch die Berufswünsche beider haben sich zu guter Letzt dann doch noch erfüllt. Soichiro arbeitet mittlerweile erfolgreich als Polizist und Yukino als Ärztin. Doch auch ihren Freunden ist es, wie es sich heraus stellt gut ergangen. Denn bei einem Konzert ihres Freundes der mittlerweile Weltruhm erlangt hat, treffen beide ihre Freunde von früher wieder und verleben eine wunderbare Zeit.
Kennt ein Leser das Manga Karekano bereits wird ihm bewusst sein, dass es sich bei Kare Kano um eine reine Shoujo-Love-Story handelt. Action, Roboter oder übernatürliche Fähigkeiten der einzelnen Protagonisten stehen hier nicht im Vordergrund. Einzig und allein das Leben und die Beziehung untereinander werden hier geschildert.
Ein kleiner Wehrmutstropfen der Geschichte ist die Tatsache, dass sich die Beziehungen untereinander aufgrund von recht trivialen Missverständnissen recht durchschaubar erscheinen.
Jedoch schafft es Hideako Ani mittels seiner doch recht einfachen Mittel ein trotzdem gelungenes Anime zu gestalten. Wer jedoch kein grosser Fan von Zusammenfassungen in jeder Folge von der bereits ausgestrahlten Geschichte ist, wird wenig begeistert sein. Jedoch bieten eben diese, einen Einstieg in die Serie zu jedem Zeitpunkt.
Die Tatsache, dass die Geschichte ein recht abruptes Ende findet, beschreibt jedoch ein recht grosses Manko. Sieht man jedoch über diese Gegebenheit getrost hinweg, so bietet sich für den Zuschauer ein rundherum gelungenes Entertainingprogramm, welches wohl eine recht breite Masse ansprechen sollte.