„Oseam“ wurde erstmalig im Jahre 2004 im japanischen TV ausgestrahlt. Die stimmungsvolle Geschichte erzählt von den beiden Waisenkindern Gami und ihrem jüngeren Bruder Gilson. Aufgrund der Handlungselemente lässt sich die Story dem Genre des Dramas und ferner dem des Übernatürlichen zuordnen.
Regie bei dem Projekt führte der Serien- und Filmemacher Baek-Yeop Sung, der sich bei seiner Arbeit offensichtlich vom Romanautor Chae-bong Jeong und dessen literarischer Vorlage inspirieren liess. Der Soundtrack zur Geschichte stammt aus der Hand des Musikers und Komponisten Ho-jeong Kang.
Erzählt wird hier die Geschichte zweier Waisenkinder. Die blinde Gami und ihr jüngerer Bruder Gilson haben ihre Mutter verloren. Seither streunen sie durch die Landschaft und schlagen sich mehr schlecht als Recht durch.
Eines Tages treffen die beiden Kinder auf zwei Mönche und folgen ihnen in ihr Kloster. Dieses liegt weit abgelegen irgendwo in den Bergen. Gilson lebt sich in seinem neuen Heim recht gut ein. Tagein tagaus spielt er und stellt immer wieder das Leben der Mönche auf den Kopf. Der Junge kommt jedoch nicht hin und vermisst nachwievor die Abwesenheit seiner eigenen Mutter.
Gami führt sich hilflos der Trauer ihres Bruders entgegengestellt. Sie ist nicht in der Lage ihre Mutter zu ersetzen. Doch die Mönche geben nicht auf und versuchen den Jungen soweit es ihnen möglich ist von seiner Trauer abzulenken. Man legt dem Jungen schliesslich nahe, der Lehre Buddhas zu folgen.
Soweit es ihm möglich ist widmet er fortan sein Leben dem Glauben zu widmen. Einer der Mönche und er machen sich schliesslich auf, tiefer in die Berge hinein um dort nach Ruhe und seinen inneren Frieden zu suchen. Gilson, der sonst eher ein unbeschwertes Leben führte, scheint zunächst nicht allzu begeistert zu sein. Doch dann geschieht etwas, was sein Leben für immer verändern soll.
OSEAM ist einer der wenigen Trickfilme die heutzutage ohne die Hilfe jeglicher Computeranimationen gezeichnet wurde. Der Film sieht vielleicht gerade deshalb sehr schön aus, besonders die Landschaften haben es mir in den Film sehr angetan. Die Zeichnung ist einfach unglaublich liebevoll und mal was anderes zu all den schnellen, aufgemotzten Trickfilmen.
Interessant ist das der Film auf einer wahren Geschichte basiert und ihn somit noch viel faszinierender macht. OSEAM kommt wie ein koreanisches Märchen rüber. Im Grossen und Ganzen muss ich sagen, dass ich von dem Film einfach verzaubert worden bin. Der Film bringt die kindliche Unschuld der beiden Waisenkinder (besonders Gilson) so unglaublich realistisch rüber man es selten gesehen hat. Wenn Gilson fröhlich, lachend und ausgelassen über den Strand tollt kommt diese kindliche Unbeschwertheit so wundervoll rüber wie selten in einen anderen Film. Oseam ist stellenweise ein sehr lustiger und heiterer Film, aber auch ein klassisches koreanisches Drama der einen feuchte Augen bescheren kann.