Die Meerhexe tritt als eine scharfsinnige, rätselhafte Figur in Erscheinung, deren Gegnerschaft sich über Konventionen hinwegsetzt. Ohne offene Boshaftigkeit zu zeigen, manifestieren sich ihre zerstörerischen Neigungen durch heraufbeschworene Stürme, die Schiffe versenken – getrieben von zweideutigem Eigeninteresse statt direkter Bösartigkeit. Ihre Gestalt gleicht einem gewaltigen Teufelsrochen, mit eleganten, spitzen Zügen und einer Aura der Bedrohung, die ihre komplexe Dualität widerspiegelt. Sie lenkt entscheidende Ereignisse, indem sie den Sturm orchestriert, der den Prinzen beinahe ertränkt und seine Rettung in Gang setzt. Als die Protagonistin nach Menschlichkeit strebt, bietet die Meerhexe einen Trank an, der ihre Stimme und ihren Schwanz gegen Beine eintauscht – verbunden mit einer verhängnisvollen Bedingung: Scheitert sie daran, die Liebe des Prinzen zu gewinnen, löst sie sich in Meerschaum auf. Ihre Magie gedeiht durch Handel, frei von Grausamkeit, doch erschreckend distanziert. Später taucht sie wieder auf, als die Schwestern der Protagonistin ihr Haar gegen einen verfluchten Dolch eintauschen – ein tödliches Mittel, um die Verwandlung rückgängig zu machen – und festigt so ihre Rolle als Urheberin verzweifelter Entscheidungen. Ihr Einfluss schwindet danach und überlässt die Folgen dieser Abmachungen dem ungebundenen Verlauf der Erzählung. Die Meerhexe bleibt auf die Erzählung von 1975 beschränkt, ohne Erweiterung in andere Medien. Ihre Ursprünge, Geschichte und Verbindungen zur Lore des Unterwasserreichs bleiben unerforscht.

Titel

La Sorcière

Gast