Archer, einst Shirou Emiya, stammt aus einer gespaltenen Zeitlinie, in der er sich dem Ziel verschrieb, ein „Held der Gerechtigkeit“ zu werden. Aus einem Inferno in seiner Kindheit gerettet und von Kiritsugu Emiya adoptiert, übernahm er die Ideale seines Ziehvaters. Nach Kiritsugus Tod schärfte er seine Fähigkeiten als unabhängiger Magier, nur um durch Verrat und Scheitern gebrochen zu werden. Schließlich band er sich an Alaya als Counter Guardian – ein geisterhafter Vollstrecker, der gezwungen ist, den Untergang der Menschheit durch rücksichtslose Auslöschungen abzuwenden. Gefangen in einem endlosen Zyklus gewaltsamer Einsätze, verkümmerten seine Überzeugungen zu bitterer Desillusion, was ihn verzweifelt versuchen ließ, seine Existenz durch ein zeitliches Paradoxon auszulöschen.
Durch langjährige Anwendung von Projektionszauberei verändert, kontrastiert seine Erscheinung stark mit seinem jüngeren Ich: gebräunte Haut, knochenweiße Haare und stahlgraue Augen. Ein purpurner heiliger Mantel, zentraler Bestandteil seiner Mystic Code, dient sowohl als Rüstung als auch als düsteres Symbol seiner Pflicht. Seine Art vereint Zynismus mit Pragmatismus und verhülltem Beschützerinstinkt, während er seinen Selbsthass in trockenem Sarkasmus verbirgt. Trotz seiner Desillusion bleibt ein untergründiger Entschluss, andere zu schützen, was den ungelösten Konflikt zwischen seinen zerbrochenen Idealen und der harten Realität widerspiegelt.
In der Heaven’s Feel-Handlung trifft er auf den Schatten, eine korrupte Emanation des Heiligen Grals. Tödlich verwundet im Kampf gegen den Schatten und Gilgamesch, opfert er sich, indem er seinen linken Arm an Shirou überträgt – was diesem kurzzeitig Zugang zu seinen Kräften und Erinnerungen gewährt. Diese Tat riskiert, Shirous Psyche zu korrumpieren, da ihre unvereinbaren Naturen dessen Geist zu zerstören drohen. Archers Tod verdeutlicht seine komplexe Dynamik mit seinem früheren Ich – eine Mischung aus müder Resignation und zerbrechlicher Hoffnung, dass Shirou seinem verfluchten Erbe entkommen möge.
In anderen Erzählungen variiert seine Rolle. In Unlimited Blade Works erscheint er als Rin Tohsakas Servant, anfangs feindselig gegenüber Shirou, bevor er widerwillig mit ihm paktiert, als sie ihre gemeinsamen Ideale erkennen. Als Counter Guardian sind seine Erinnerungen fragmentiert, da er außerhalb der linearen Zeit existiert – doch schwache Spuren seiner ursprünglichen Zeitlinie bleiben, besonders seine Bindung zu Saber. Spin-offs wie Fate/Grand Order zeigen ihn als abgeklärten Verbündeten, dessen einst scharfe Kanten durch Zeit und Prüfungen gemildert wurden.
Sein Dasein ist durchzogen von Themen zyklischer Verzweiflung und den Kosten des Idealismus. Ob durch Selbstauslöschung in Heaven’s Feel oder seine fragilen Allianzen anderswo – sein Schicksal hinterfragt die Kluft zwischen selbstlosem Streben und existenzieller Sinnlosigkeit, ewig gefangen im unentrinnbaren Paradoxon seiner eigenen Schöpfung.