"Hell Girl: Two Mirrors" (jap. "Jigoku Shōjo Futakomori") ist die zweite Staffel der "Hell Girl"-Reihe und setzt die düstere und moralisch komplexe Geschichte um Ai Enma, die Höllenmädchen, fort. Die Serie besteht aus 26 Episoden und vertieft das Konzept des Höllenvertrags, bei dem verzweifelte Menschen Rache an ihren Peinigern üben können, indem sie Ai kontaktieren. Im Gegenzug müssen sie jedoch nach ihrem Tod ebenfalls in die Hölle.
Die Handlung bleibt episodisch aufgebaut, wobei jede Folge eine neue Geschichte präsentiert, in der ein Opfer von Ungerechtigkeit, Betrug oder Grausamkeit Ai um Hilfe bittet. Durch die Website "Jigoku Tsūshin" können sie ihren Wunsch nach Rache äußern. Sobald der Vertrag besiegelt ist, schickt Ai die Schuldigen direkt in die Hölle, begleitet von ihren treuen Gehilfen: Ichimoku Ren, einem mysteriösen Mann mit einem Auge, Hone Onna, einer eleganten Frau mit einem Skelettgesicht, und Wanyūdō, einem rollenden Wagenrad mit einem Gesicht.
Im Gegensatz zur ersten Staffel wird die Handlung durch die Einführung neuer Charaktere erweitert. Hajime Shibata, ein junger Journalist, und seine Nichte Tsugumi Shibata spielen eine zentrale Rolle. Hajime untersucht die Legende der Höllenmädchen und versucht, die Wahrheit hinter den mysteriösen Ereignissen aufzudecken. Tsugumi, die übernatürliche Fähigkeiten besitzt, wird in die Welt von Ai hineingezogen und entwickelt eine komplexe Beziehung zu ihr. Ihre Präsenz führt zu einer tieferen Auseinandersetzung mit den moralischen Konsequenzen des Höllenvertrags.
Die Serie erforscht weiterhin die Themen Rache, Schuld und die menschliche Natur. Jede Episode zeigt die Abgründe der menschlichen Psyche, wobei sowohl die Opfer als auch die Täter oft grauevolle Entscheidungen treffen. Die Geschichten sind oft tragisch und hinterlassen ein Gefühl der Ambivalenz, da die Rache zwar Gerechtigkeit bringt, aber auch den Untergang derjenigen bedeutet, die sie in Anspruch nehmen.
Ai Enma bleibt eine rätselhafte und emotionslose Figur, die ihre Aufgabe als Botin der Hölle ohne persönliche Motivation erfüllt. Ihre Gehilfen bieten gelegentlich humorvolle oder nachdenkliche Momente, bleiben aber ebenfalls in ihrer Rolle als Werkzeuge der Rache verankert. Die Serie endet mit offenen Fragen und einer düsteren Atmosphäre, die den Zuschauer über die Natur von Gerechtigkeit und die Konsequenzen von Hass nachdenken lässt.