Marina, die jüngste Prinzessin eines Unterwasserreichs, lebt in den Tiefen des Ozeans neben ihrem Vater, dem Meerkönig, ihrer Großmutter und fünf älteren Schwestern. Schon als Kind entfachen die Geschichten ihrer Großmutter und eine versunkene Marmorstatue eines menschlichen Jungen ihre Faszination für die Welt über der Wasseroberfläche. Gegen königliche Anordnungen wagt sie sich vor ihrer coming-of-age-Zeremonie an die Wellenoberfläche, begleitet von ihrem treuen Gefährten Fritz, einem jungen Atlantikdelfin. Als die Meereshexe – ein gewaltiger Teufelsrochen – einen Sturm heraufbeschwört, rettet Marina einen menschlichen Prinzen aus einem Schiffbruch, was ihr Verlangen entfacht, seiner Welt anzugehören. Getrieben von Liebe und der Sehnsucht nach einer unsterblichen Seele schließt sie einen gefährlichen Pakt: ihre betörende Stimme gegen menschliche Beine. Die Bedingungen sind grausam – ewige Verbannung aus dem Meer, qualvolle Schmerzen mit jedem Schritt und die Drohung, zu Meerschaum zu werden, sollte der Prinz eine andere heiraten. Stumm und entwurzelt nähert sich Marina dem Prinzen an, der ahnungslos bleibt, dass sie seine Retterin ist. Ihr stummes Leid vertieft sich, als er sich fälschlicherweise einer anderen zur Ehe verspricht. Als ihre verzweifelten Schwestern ihr einen Dolch überreichen – erkauft von der Meereshexe zu hohem Preis – steht Marina vor einer schrecklichen Wahl: ihr Leben im Wasser durch seinen Tod zurückgewinnen oder sich dem Opfer hinzugeben. Sie wirft die Klinge fort und ergibt sich bei Tagesanbruch den Wellen. Ihr Körper löst sich auf, doch ihr Geist steigt als Tochter der Luft empor und erlangt Unsterblichkeit durch selbstlose Taten. In *Surface 9: Lost Tales* existiert Marina als Marina Lloyd – eine verfluchte Menschliche, verloren in der realen Welt. Beraubt ihrer Erinnerungen und durch chronische Schmerzen an einen Rollstuhl gefesselt, wird sie von Visionen ihrer vergangenen Meereswelt heimgesucht. Ihre zerbrochene Identität verwebt sich mit anderen vertriebenen Märchengestalten, bis die Wiederherstellung des magischen Buchs der Märchen ihr wahres Wesen neu entfacht und sie als Ratsprinzessin im Märchenland wieder einsetzt. Ihre doppelten Erzählstränge spinnen Themen wie Neugier, Selbstbestimmung und die kostspielige Gnade der Liebe. Während ihre ursprüngliche Geschichte in spiritueller Transzendenz gipfelt, zeichnet ihre alternative Saga den Verlust und die Rückgewinnung der Identität nach. Gemeinsam zementieren sie ihr Vermächtnis als Symbol für Resilienz, Verwandlung und die anhaltenden Wellen von Entscheidungen in sich verzweigenden Schicksalen.

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Marina

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